Der neue Wieskurat stellt sich vor
Mein Name ist Florian Geis und ich bin gebürtiger Augsburger.
Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Augsburg und Freiburg i. Br. wurde ich 1990 vom damaligen Bischof Dr. Josef Stimpfle im Hohen Dom zu Augsburg zum Priester geweiht und durfte meine Primiz in meiner Heimatkirche, der Basilika St. Ulrich und Afra, feiern.
Der Weihe folgte die Kaplansstelle in Manching bei Ingolstadt.
Als damals „jüngster“ Pfarrer Bayerns kam ich dann 1993 nach St. Ulrich in Söcking, einem Stadtteil von Starnberg.
2002 kehrte ich vom Starnberger See an meinen Geburtsort zurück und wurde Stadtpfarrer der altehrwürdigen Stadt- und Stiftspfarrei St. Georg in der Augsburger Innenstadt.
Nach dem Weggang der letzten Kapuzinerbrüder übernahm ich 2008 zusätzlich die Rektorats- und Wallfahrtskirche St. Sebastian mit ihrer Sebastianioktav, der ältesten Augsburger Stadtwallfahrt. Als Rector ecclesiae stand ich qua Amt auch der dortigen Sebastianibruderschaft als Präses vor.
Durch die Neuordnung der Pfarreien in Pfarreiengemeinschaften wurde mir im Jahr 2011 zu meinen bisherigen Aufgaben auch die Leitung der Augsburger Stadtpfarreien St. Maximilian in der Jakobervorstadt sowie St. Simpert im Augsburger Textilviertel übertragen.
Zum Ulrichsfest 2012 ernannte mich der damalige Bischof Dr. Konrad Zdarsa zum Bischöflich Geistlichen Rat.
Neben meiner Tätigkeit in der Pfarrpastoral war ich auch 23 Jahre als Religionslehrer im Schuldienst tätig – zuletzt am Jakob Fugger Gymnasium zu Augsburg.
Seit meiner Kindheit interessiere ich mich für alles, was die „Schönen Künste“ bieten, die Musik, die Malerei und Graphik sowie das Theater – besonders hier die große Oper.
Als leidenschaftlicher Musiker – ich spiele seit meinem siebten Lebensjahr Violine und bin seit vielen Jahren auch als Komponist tätig – wie auch als begeisterter Maler und Graphiker freue ich mich natürlich besonders, mit der Wieskirche, dem unvergleichlichen von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Gesamtkunstwerk, eine neue für mich besonders reizvolle Aufgabe übernehmen zu dürfen. Ich danke unserem Hochwürdigsten Herrn Bischof, Dr. Bertram Meier, für die große Ehre der Ernennung zum neuen Wieskuraten.
Ich freue mich auf viele Begegnungen mit den Wallfahrenden wie auch mit allen, die die Wieskirche ob ihrer einzigartigen Schönheit besuchen.
Besonders freue ich mich, dass mein hochverehrter Mitbruder und überaus beliebter Vorgänger im Amte des Wieskuraten, Msgr. Gottfried Fellner, die Wies nicht verlassen, sondern mir auch weiterhin für Sie als Seelsorger zur Seite stehen wird.
Der Erbauer der Wieskirche, der damalige Abt des Prämonstratenserklosters Steingaden, Abt Marianus II. Mayr, hat mit seinem Wahlspruch „Hoc loco habitat fortuna, hic quiescit cor“ („An diesem Ort wohnt das Glück, hier kommt das Herz zur Ruhe“) seiner Wieskirche ein unvergleichliches Motto gegeben. Der große Kirchenvater Augustinus, der in der Wieskirche prächtig dargestellt ist, hat einmal den berühmten Ausspruch getätigt: „Unruhig ist mein Herz, bis es ruht in Dir, mein Gott!“ Kommen Sie und lassen Sie Ihr Herz in der Hektik des Alltags zur Ruhe kommen!
Und so freue ich mich sehr, Sie als der neue Wieskurat mit meinem Team an hervorragenden Mitarbeitenden in der Wieskirche begrüßen zu dürfen – sei es zum Gottesdienst und Gebet (vielleicht auch in besonders bedrückenden Anliegen) oder sei es einfach zur Besichtigung des herrlichen Bauwerkes. Seien Sie beim Wiesheiland herzlich willkommen.
Sehen, hören und fühlen Sie die Liebe des barmherzigen Gottes an diesem Ort der Gnade. Freuen Sie sich darauf, Ihr Leben mit allen Höhen und Tiefen, mit allem Dank und Flehen, mit allen Freuden und Leiden in diesem besonderen Heiligtum der überfließenden Liebe des „Gegeißelten Heilands auf der Wies“ anvertrauen zu können.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben den reichen Segen Gottes.
Wieskurat
Florian Geis
Bischöflich Geistlicher Rat