Schutzengelfest - Kirchweihfest 2023

Knabenchor "Varpelis" aus Litauen

Wir sind wie immer von der Landvolkshochschule aus den alten Wallfahrerweg zum Gnadenort hinüber gepilgert, wie es einst Alphons Satzger empfohlen hat, um „die rechte Einstimmung“ zu haben. Mit Blick auf die imposante Kulisse der Allgäuer Alpen sind dabei die Gedanken auch bei den vielen Wegbegleitern, die ihren irdischen Lebensweg bereits vollendet haben. Wie Ernst Meßmer, der das große Wallfahrtskreuz des Oberen Lechgau Verbandes schuf, das vor 20 Jahren am Pfingstmontag 2003 aufgestellt und von Bischof Walter Mixa und Prälat Georg Kirchmeir geweiht wurde. Kristina Kuzminskaite stimmte gleich zu Beginn „Ein Haus voll Glorie schauet“ an. Dank ihrer Vermittlung und der Gastfreundschaft des Kirchenchores von Steingaden brachte der Knabenchor „Varpelis“ aus Kaunas in Litauen Hoffnung in die vom Ukrainekrieg überschattete Zeit. Inspiriert aus gläubigen Herzen ermutigten die begnadeten Sänger unter Leitung von Monika Grigaityte, sensibel zu bleiben. Ganz im Sinne des Baumeisters Dominikus Zimmermann, der hier ein Jahrhunderte überdauerndes Hohe Lied anstimmte. Ein überwältigendes Halleluja zum Lobpreis des Herrn. Abt Johannes Schaber erinnerte in seiner Predigt daran, wie unsere Vorfahren auch in schwerer Zeit des 30jährigen Krieges und der Pest die Hoffnung auf das Jenseits nie aufgaben. „Wir haben heute schon Angst, dass der Krieg in der Ukraine unseren Wohlstand gefährden könnte,“ so der Abt wörtlich. Mit dem Barock und Rokoko brach danach eine Zeit an, die großes schuf. Er zeigt die Kraft des Glaubens nach schwieriger Zeit. Auch seine Heimatkirche, die prachtvolle Basilika von Ottobeuren gehört zu den schönsten Barockkirchen Süddeutschlands. Hier in der Wies wird deutlich, dass Christus Mensch geworden ist, er ist einer von uns. Er trägt unser Leid mit und gibt uns Perspektive. So ist die Wies eine Brücke zwischen Himmel und Erde. Wir brauchen diese Orte, wo wir hindürfen und unsere Bitten und den Dank aussprechen können. Die überquellenden Zettelkästen in den Umgängen geben davon Zeugnis. „Schauen wir auf den Gegeißelten Heiland, lassen wir uns Anberühren von ihm und uns ermutigen. Gehen wir gestärkt wieder nach Hause“, gab Abt Johannes Schaber allen mit auf den Weg. Neben ihm und Kurat Florian Geis standen auch die Diakone Klaus Lermer und Armin Eder am Altar. Ein überwältigendes Halleluja zum Lobpreis des Herrn, die geistlichen Lieder des Knabenchores „Varpelis“. Nach dem Schlusssegen leiteten die begnadeten jungen Naturstimmen in ein Konzert vom Feinsten über. Anhaltender Beifall verabschiedete die Litauer in der Hoffnung, dass ihr Land vom Krieg verschont bleiben möge. Nehmen wir die Fürbitten zu Herzen und beten für den Frieden in der Welt.

(Bilder und Text Gerhard Heiss)

 

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